Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Jennifer Rostock: Live in Berlin (Review)

Artist:

Jennifer Rostock

Jennifer Rostock: Live in Berlin
Album:

Live in Berlin

Medium: CD+DVD
Stil:

Rock

Label: Warner
Spieldauer: 88:00 (DVD), 59:53 (CD)
Erschienen: 10.08.2012
Website: [Link]

Da ordert man die Live-DVD von JENNIFER ROSTOCK in der Hoffnung, dass einer der Kollegen schon Bock drauf haben wird, das Teil zu besprechen. Von wegen, das Interesse an "Live in Berlin" hält sich in argen Grenzen. Nun denn, kümmert man sich eben selber darum und entschuldigt sich an dieser Stelle bei der Promoterin dafür, dass das jetzt ein bisschen gedauert hat. Nun aber stand ein freies Wochenende an und so war auch Zeit dafür, sich diesen Mitschnitt anzusehen.

Sieht man JENNIFER ROSTOCK auf der Bühne, glaubt das Ohr nicht so recht, was das Auge da sieht. Frontfrau Jennifer Weist sieht mit ihren Piercings und ihren Tattoos viel mehr nach brüllender Metalcore-Shouterin aus, als nach der Sängerin einer Band, die musikalisch in ähnlichen Gewässern schippert, wie JULI, SILBERMOND, WIR SIND HELDEN oder MIA. Jennifer ist auch der Dreh- und Angelpunkt auf der Bühne, ihre Mitmusiker als Statisten zu bezeichnen, ist ein bisschen gemein, aber nicht ganz falsch. Die agile Sängerin tanzt gerne mal lasziv aufreizend und dürfte so manchem männlichen Gast schön feuchte Träume geschenkt haben. Sie singt auch mal aus dem Publikum heraus oder holt sich Gäste aus dem Zuschauerraum auf die Bühne, die dann auch ein Bier und ein Bussi bekommen. Sie singt zudem recht souverän, erinnert dabei manchmal durch das leicht nasale an AnNa R. von ROSENSTOLZ. Wie gesagt sieht sie wilder aus, als sie letztlich ist, aber darauf kommt es ja nicht an.

Die Show wurde in einem ehemaligen Schwimmbad in Berlin-Wedding aufgezeichnet. Da wo das Schwimmerbecken am tiefsten ist, hat man die Bühne hingezimmert (im wahrsten Sinne des Wortes), auf der sich später auch eine kleine Bar befindet, hinter der ein Barkeeper während der Show fleißig vor sich hin mixt. Schöne Location auf jeden Fall, die zudem mit einer ordentlichen Lichtanlage bestückt wurde. Die zahlreichen Gäste, die bei der Show dabei sind, kommen über eine Holztreppe hinunter auf die Bühne. Da diese recht schmal ist, ergibt sich Clubgefühl. Das Publikum, das zu einem Großteil aus jungen Leuten, von denen wiederum die Mehrzahl weiblich zu sein scheint, ist begeistert von der Show und immer wieder fängt die Kamera Gesichter ein, die inbrünstig mitsingen. Auch das Filmen aus dem Publikum heraus vermittelt das Gefühl des Dabeiseins.

Und die Musik? Kann sich hören lassen. Der deutschsprachige Rock wird immer wieder mit zeitgemäßen Electrosounds aufgepeppt und driftet ab und zu mal in Richtung Alternative oder Postrock. Härtemäßige Ausbrüche sind selten, sollten aber vermehrt eingesetzt werden, da sie gut ins Gesamtbild passen. Das Duett mit SIDO bei "Du willst mir an die Wäsche" weiß genauso zu gefallen, wie der Gastauftritt von zwei JUPITER JONES-Jungs bei "Insekten im Eis", dem Höhepunkt der Show. Auch prima: das intensive "Hier werd ich nicht alt". Die eingängigen Songs werden souverän dargeboten, die Band ist perfekt eingespielt und der Sound der Aufnahmen makellos. Gleiches gilt für das gestochen scharfe Bild. Die DVD enthält als Bonus ein Making Of, eine Shoutbox und Outtakes.

FAZIT: Weniger nervig als MIA, etwas wilder als JULI, aber insgesamt nicht herausragend ist "Live in Berlin" für Fans von JENNIFER ROSTOCK natürlich Pflichtprogramm, wer die Musik an sich gerne mag, bekommt eine gut gemachte DVD einer sehenswerten Show.

Andreas Schulz (Info) (Review 5269x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Intro / Mein Mikrofon
  • Es tut wieder weh
  • Der Kapitän feat. Felix (Frau Potz)
  • Himalaya
  • Du willst mir an die Wäsche feat. Sido
  • Ich kann nicht mehr
  • Hier werd ich nicht alt
  • Wo willst du hin? (unplugged)
  • Irgendwo anders
  • Mein bessere Hälfte
  • Kopf oder Zahl feat. Egotronic
  • Feuer
  • Insekten im Eis feat. Jupiter Jones
  • Nenn mich nicht Jenny
  • Es war nicht alles schlecht feat. Nico (WFAHM)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Monate hat das Jahr?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!