Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Various Artists: This Is Your Life: A Tribute To Ronnie James Dio (Review)

Artist:

Various Artists

Various Artists: This Is Your Life: A Tribute To Ronnie James Dio
Album:

This Is Your Life: A Tribute To Ronnie James Dio

Medium: CD
Stil:

Heavy Metal/Hardrock

Label: Warner Music
Spieldauer: 69:21
Erschienen: 28.03.2014
Website: [Link]

Seit dem Tod von Ronnie James Dio vor vier Jahren sind schon so einige Veröffentlichungen erschienen, auf denen noch unveröffentlichte Beiträge von ihm zu finden sind oder die seinen Namen tragen. Ein Ende ist dabei auch noch nicht abzusehen und das ist auch gut so, denn etwa an den alten Live-Aufnahmen, die zur Zeit so erscheinen, kann man sich als Fan gar nicht satt sehen. Dass auch noch lange nicht der letzte Song aus dem Schaffen des charismatischen Gesangsgottes gecovert ist, ist auch klar, und egal, wie viele Tribute in Song- oder kompletter Albumform es für Ronnie James Dio schon gibt oder noch folgen werden, diese vertonte Huldigung hier ist in Sachen Qualität ab sofort die Messlatte. Die bisher größte Aufmerksamkeit wird sie sowieso erregen, dafür sorgt alleine schon die hochrangige Prominenz, die sich an „Ronnie James Dio: This Is Your Life“ (dessen Cover vielleicht nicht ganz zufällig an das in den Achtzigern von Ronnie inszenierte „Hear ’n Aid“-Projekt erinnert, inklusive lustigem Gesichterraten, nur mit weniger schlimmen Frisuren) beteiligt hat. Und offizieller kann es auch nicht mehr werden, denn Ronnies Witwe und langjährige Managerin Wendy steht als Schirmherrin und Produzentin hinter dem 14-Track-starken Album, dessen Erlös an die Krebs-Stiftung "Ronnie James Dio Stand Up And Shout Cancer Fund" geht.

Ganz so unveröffentlicht, wie das Label das im Promo-Beileger gerne hätte, sind alle enthaltenen Songs allerdings nicht. So war „Egypt (The Chains Are On)“ von DORO schon auf dem „Holy Dio“-Sampler von 1999 enthalten, „Holy Diver“ als Metalcore-Version von KILLSWITCH ENGAGE ist auch schon einige Jahre alt und das dicht am Original belassene „The Mob Rules“ von ADRENALINE MOB hat es ebenfalls schon auf eine ihrer EPs geschafft.
Die restlichen zehn Coversongs scheinen dann aber wirklich extra für diesen Anlass eingespielt worden zu sein. ANTHRAX sorgen dabei mit dem ebenfalls originalgetreuen „Neon Knights“ schon mal für einen gelungenen, wenn auch nicht sonderlich spektakulären Einstieg. Die eigentümliche Version von „The Last In Line“ durch TENACIOUS D erregt da schon etwas mehr Aufsehen und den eingebauten Flötenteil dürfen sich wohl wirklich nur die beiden ausgewiesenen DIO-Fans erlauben. „Rainbow In The Dark“ in der STONE SOUR-Version (plus STEEL PANTHER-Gitarre) ist ebenfalls nicht schlecht, wenn auch beim Gesang von Corey Taylor etwas zu harmlos. Auf jeden Fall gehört haben sollte man das von SAXONs Biff mit MOTÖRHEAD als Backing-Band gesungene „Starstruck“ (Lemmy hört man im Background) sowie die SCORPIONS mit „The Temple Of The King“. Klaus Meines Stimme passt hervorragend zu dem gefühlvollen RAINBOW-Klassiker.

Andere Interpretationen können dieses Niveau nicht halten. So ist „Straight Through The Heart“ von HALESTORM gegen das Original nur ein laues Lüftchen und dass jemand während „Holy Diver“ herumbrüllt, daran kann man sich als Fan auch bei weiteren Hörversuchen nicht gewöhnen. Aber wenn es vielleicht dabei hilft, den Namen der 'Voice of Metal' auch dem jüngeren Publikum näherzubringen, drückt man halt mal ein Auge und zur Not auch zwei Ohren zu.
Mit dem von Glenn Hughes zusammen mit der DIO'S DISCIPLES-Mannschaft ergriffen umgesetzten „Catch The Rainbow“ ist man auch schnell wieder auf der Habenseite. Gleiches gilt für die ebenfalls durch versammelte Prominenz dargebotenen „I“ (am Gesang Oni Logan von LYNCH MOB und jetzt auch bei DIO'S DISCIPLES) und „Man On The Silver Mountain“. Letzteres überrascht mit Southern-Rock-Einschlag zu Beginn und einem sehr zurückgenommenen Rob Halford, der es komplett unterlässt, zu seinem 'Gottkollegen' in Konkurrenz zu treten. An der respektvollen Umsetzung des nächsten Klassikers sind noch die DIO-Weggefährten Vinny Appice, Doug Aldrich, Jeff Pilson und wiederum Scott Warren beteiligt.

Mit das größte Interesse dürfte naturgemäß der Beitrag von METALLICA erregen. Und was das erfolgsverwöhnte Quartett mit den zuletzt äußerst durchwachsenen Arbeitsergebnissen in dem neunminütigen, aus RAINBOW-Songs bestehenden „Ronnie Rising Medley“ veranstaltet, klingt wesentlich besser als erwartet, selbst bzw. besonders auch beim Gesang. Auch wenn es schon mal grobschlächtig klingt, wenn man sich die Originale bewusst macht: Wer hätte gedacht, dass ein Jahrhundertsong wie „Stargazer“ oder auch „Kill The King“ im METALLICA-Stil tatsächlich funktionieren? Der deutlich längste Song dieses Albums ist tatsächlich kein Stück langweilig.
Zum Abschluss hört man dann noch den Meister himself mit dem Titelsong „This Is Your Life“, der vom „Angry Machines“-Album (mit Tracy G an der Gitarre) stammt. Eine zum Anlass passende melancholische Nummer aus der wohl unterschätzten Phase des unvergleichlichen Sängers.

FAZIT: Alleine schon durch die namhafte Beteiligung, aber tatsächlich auch durch das Resultat ist „Ronnie James Dio: This Is Your Life“ die bisher interessanteste musikalische Hommage für Ronnie James Dio. Zudem dient der Sampler nicht nur einem guten Zweck, sondern gilt auch als Ermahnung, dass es mal wieder (und immer wieder) Zeit wird, die Originale anzuhören.

PS: Wer durch diese Scheibe auf dem Geschmack gekommen ist, dem sei auch noch mal ausdrücklich der bereits erwähnte Tribute-Sampler „Holy Dio“ ans Herz gelegt, der auch einige beachtenswerte Coverversionen (u.a. von BLIND GUARDIAN, FATES WARNING, STEEL PROPHET, JAG PANZER) enthält - allen voran das großartige „Heaven And Hell“ der verkannten ENOLA GAY.

Lars Schuckar (Info) (Review 4363x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Neon Knights - Anthrax
  • The Last In Line - Tenacious D
  • The Mob Rules - Adrenaline Mob
  • Rainbow In The Dark - Corey Taylor, Roy Mayorga, Satchel, Christian Martucci, Jason Christopher
  • Straight Through The Heart - Halestorm
  • Starstruck - Motörhead with Biff of Saxon
  • The Temple Of The King - Scorpions
  • Egypt (The Chains Are On) - Doro
  • Holy Diver - Killswitch Engage
  • Catch the Rainbow - Glenn Hughes, Simon Wright, Craig Goldy, Rudy Sarzo, Scott Warren
  • I - Jimmy Bain, Oni Logan, Rowan Robertson, Brian Tichy
  • Man On The Silver Mountain - Rob Halford, Vinny Appice, Doug Aldrich, Jeff Pilson, Scott Warren
  • Ronnie Rising Medley (featuring A Light in the Black/Tarot Woman/Stargazer/Kill the King) - Metallica
  • This Is Your Life - Dio

Besetzung:

Interviews:

  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!