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The Rock’N’Roll Kamikazes: My Town (Review)

Artist:

The Rock’N’Roll Kamikazes

The Rock’N’Roll Kamikazes: My Town
Album:

My Town

Medium: CD
Stil:

Rock‘N‘Roll, Rockabilly, Punk und Pop

Label: Latlantide / Go Down Records / Hotpot! Recordings
Spieldauer: 38:28
Erschienen: 07.04.2015
Website: [Link]

Die Amis haben ihre STRAY CATS, die Engländer ihr britisches All-Star-Project THE HONEYDRIPPERS, wir Deutschen unsere RUMBLE ON THE BEACH oder BOSS HOSS!
Doch auf wen bitte könne die Italiener verweisen, wenn es um feurigen Rockabilly geht, dem neben Rock‘n‘Roll auch der Blues, Country, Doo Wop und Punk nicht fern sind?
Wer kennt darauf die Antwort?
Hier kommt sie: THE ROCK‘N‘ROLL KAMIKAZES wecken in Italien das Rockabilly-Feuer und wollen natürlich gerne auch in Deutschland ein wenig um unsere Aufmerksamkeit buhlen. Denn spätestens nach ihrem zweiten Album „My Town“ haben sie es zurecht verdient, auch zwischen bayrischer Lederhose und sächsischem Braunkragen wahrgenommen zu werden, um mal wieder das zu verbreiten, was uns hier besser zu Gesicht stehen würde, als dumpfe Biertisch-Parolen und Scheißhaus-Gegröle - nämlich beschwingtes Hüftwackeln und die Freude nach Musik abzurocken und mitzusingen, statt mit rechtem Gestus und Drohgebärde „Wir sind das Volk!“ zu rufen und statt Türen zu öffnen sie mit dem Arsch einzureißen.

Und wenn hier schon jemand mit dem Feuer spielen muss, dann bitte nur mit dem, das aus unseren Boxen züngelt, wenn wir „My Town“ des rockenden, rollenden Italo-Quartetts auflegen, die garantiert keine Todesflieger, sondern eher Rock‘n‘Roll-Überflieger sind. Oder wie sie es selber so bildlich und kraftvoll unter ihrer Homepage ausdrücken: „Die Kamikazen sind bereit, in aller Öffentlichkeit zu explodieren, tief einzutauchen und alles rauszuholen aus den eingerosteten Gelenken. Sie rocken die Bude, hauen ihr Publikum von den Socken und aus der Hose. Ein göttlicher Wind des Rock‘n‘Roll wird den Massen ins Gesicht blasen!“

Dieser Wind bläst uns bereits beim das Album eröffnenden „Three Monkeys“ ins Gesicht, zu dem THE ROCK‘N‘ROLL KAMIKAZES im Booklet feststellen: „Hey, Leute, kommt alle her und lasst uns mal die große, böse Welt vergessen. Und wenn du schon nichts hörst, dann sieh wenigstens und sprich. Es wird schon nichts passieren. Merkst du‘s? Mach‘s wie die kleinen Kinder - schließe deine Augen, halte dir die Ohren zu und singe ‚Nanananana‘“

Na, da haben sich die Rock‘N‘Roll-Italos doch ganz offensichtlich die „Weisheit der drei Affen“ (Nichts sehen, hören, sagen!) zueigen gemacht, um sie kamikazemäßig mit ihrer Musik abzufeuern. Und diesen musikalischen Kurs fahren sie von der ersten bis zur letzten Minute auf „My Town“, ohne sich irgendwelche Tabus dabei zu setzen, auch mal furztrocken und rock-rotzig von der „whole fucking world“ in „Dangerous Ground“ zu singen, im Titelsongs voller Drive plus viel Ironie und Punk-Appeal ihrer Stadt („We are here to stay!“) zu huldigen, im Boogie-Style über verhängnisvolle Versuchungen abzuhotten oder sich, wortwörtlich todtraurig klingend, in „Always Leaving“ mit dem Sterben zu beschäftigen. Doch immer wippt der Körper dazu mit, weil der Kontrabass uns einen Rhythmus vorgibt, dem man sich nur selten zu entziehen vermag. Und ganz am Ende von „My Town“ machen sie uns dann mit dem beschwingten Schunkel-Rock‘N‘Roll „Days Like These“, den ein ELVIS PRESLEY oder SHAKIN‘ STEVENS wohl ganz ähnlich, aber nicht unbedingt besser, zustande gebracht hätten, noch einmal so richtig Mut: „The day after the storm. Just get up and keep walking. You may not know where you‘re headed but forward is always best!“

Na, da kann doch wirklich nichts schief gehen. Denn wer Papa Rock und Mama Roll auf seiner Seite hat, dessen Kinderstube ist ein glückliche, auch wenn diese in „My Town“ erst einmal gebaut und bevölkert werden muss. Bis dahin müssen wir uns leider noch damit abfinden, dass zu viel Dumpfbacken, statt bei guter Musik zu gröhlen und zu jubeln, dies noch bei brennenden Unterkünften und verbarrikadierten Bussen tun.

FAZIT: Hier bleibt dem Kritiker nichts Anderes übrig, als THE ROCK‘N‘ROLL KAMIKAZES zu zitieren: „Das Album ist die Zündschnur und die Band die Bombe!“ Ja, die Jungs spielen wirklich all zu gerne mit dem Feuer. Und dieses Feuer heißt Rock‘N‘Roll, auch wenn die Musik-Mischung nicht durchgängig explosiv ist.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2456x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Three Monkeys
  • My Town
  • Square One
  • Everybody
  • Easy
  • I Know
  • The Man You Love
  • Always Leaving
  • Dangerous Ground
  • Days Like These

Besetzung:

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