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Eyesberg: Masquerade (Review)

Artist:

Eyesberg

Eyesberg: Masquerade
Album:

Masquerade

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Progressive Promotion Records
Spieldauer: 51:06
Erschienen: 25.11.2016
Website: [Link]

Unser Fazit zu dem nunmehr auch schon zwei Jahre alten Vorgänger-Album „Blue“ der deutschen Prog-Rock-Band EYESBERG klang begeistert und enthielt einen Wunsch, der nun – schneller als gedacht – in Erfüllung ging: „Retro-Musik wie ein ferner Gruß aus der Vergangenheit, der in der Neo-Gegenwart angekommen ist. Wirklich progressiv! Wirklich gut!
‚When I‘m dead and gone / Who‘s going write my Epitaph?‘
Bleibt zu hoffen, dass EYESBERG uns noch lange erhalten bleiben und sich jegliche progressive Grabinschrift erübrigt!“

Nun also haben die noch immer das Blau liebende EYESBERG ihre musikalischen Masken angelegt und eröffnen uns mit Masquerade einen ähnlichen progressiven Musikgenuss wie bereits auf „Blue“, sodass besagtes Fazit auch locker für „Masquerade“ zutrifft.

Noch immer besitzt die Stimme von MALCOLM SHUTTLEWORTH ein deutliches PHIL COLLINS-Timbre, die Leidenschaft ihrer Musik orientiert sich an GENESIS – auch wenn sie beim Opener „Joke On You“ mit deutlichem ELP-Bombast aufwarten, aber dann ganz schnell wieder den von Flöten gepflasterten GENESIS-Pfad der „Wind And Wuthering“- und „Trick Of The Tail“-Zeiten einschlagen – und auch ihre Texte haben mehr zu sagen als das oftmals mystische Progeinerlei-Gewäsch, das sich hinter der eigenartigen Behauptung versteckt, im Prog käme es „nur“ auf die Musik an. So geht es darin um die Flüchtlingsproblematik („Come And Take A Look Of My Life“), den Wahnsinn hinter Social Media („Faceless“), Isolation und Alkoholismus („Joke On You“ und „Here And Now“), Rache („Steal Your Thunder“) und die „Geschichte einer sehr jungen, irgendwie verrückten Band, die es verpasst, ihre Chance zu nutzen („Wait And See“). Na, an wen erinnert uns das wohl? Vielleicht an EYESBERG? Aber nur vielleicht! Manchmal können ja auch in die Jahre gekommene Bands ihre Chance noch nutzen!

Auch die Melodramatik, die größtenteils im Midtempo angelegten Kompositionen und die vielen neoprogressiven Klangwelten auf „Masquerade“ sind nicht neu – dafür aber ist es der Gast-Schlagzeuger, der mit seinem komplexen Spiel dem EYESBERG-Prog in vielen Momenten eine ungewohnte Dynamik verleiht, die mitzureißen versteht. Nur ist das bei dem SPOCK‘S BEARD-Schlagzeuger JIMMY KEEGAN überhaupt ein Wunder?
Nein, eine Bereicherung!
Also auch eine Bereicherung für „Masquerade“. Ansonsten aber bleibt alles beim Alten – das ist für den Einen gut, für den Anderen vielleicht ein wenig zu souverän. Die Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen – das Album jedenfalls lohnt sich für alle, die den Prog der Marke GENESIS oder IQ oder THE WATCH mögen.

Aber es gibt gewisser Maßen noch eine zweite Neuerung, denn mit „Wait And See“ erwartet den Hörer erstmals ein „echter Longtrack“, aufgebaut als fünfteilige Suite – viel Episches und Symphonisches. Aber dass sich der knapp 18Minüter wirklich vom Rest des Albums außerordentlich absetzen würde, kann man (leider) nicht behaupten.

FAZIT: Eine der dienstältesten deutschen Prog-Bands, die es mit ihrer über 30jährigen Bandhistorie bis zum heutigen Zeitpunkt gerade mal auf zwei Alben gebracht haben, legen mit „Masquerade“ ein routiniertes Neo-Prog-Werk mit deutlichem Hang zu GENESIS und IQ vor, das genau den Anspruch erfüllt, den sich der Prog-Fan, der gerne in der Erinnerung an seine großen Helden schwelgt, ohne dabei ein Klon-Gefühl haben zu wollen, wünscht.

PS: Natürlich sollte man das Album, auch um ein paar Euro zu sparen, hier kaufen, statt bei ...

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3844x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Joke On You
  • Come And Take A Look At My Life
  • Faceless
  • Here And Now
  • Storm Flood
  • Wait And See
  • *Overture
  • *The Beginning Of The End
  • *Talking To Father Time
  • *I Told You So
  • *The Last Demise

Besetzung:

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