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Duel: In Carne Persona (Review)

Artist:

Duel

Duel: In Carne Persona
Album:

In Carne Persona

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Hardrock

Label: Heavy Psych / Cargo
Spieldauer: 38:46
Erschienen: 01.10.2021
Website: [Link]

Das Gute im Vertrauten zu suchen, ohne sich selbst zu wiederholen, ist eine Kunst, die DUEL zu beherrschen scheinen, wenn man ihr neues Album zum Abwägen dieser Behauptung heranzieht. Das Quartett erfindet seinen klassischen Rock nicht von Grund auf neu, sondern variiert die Formel, die es auf seine bisher drei Longplayer angewandt hat, in pfiffiger Weise mit jenem Maß an Leidenschaft für die Sache, das notwendig ist, um unabhängig von etwaiger Innovation gegenwartsrelevant zu bleiben.

Aufrichtig gemeinte und schlicht gute (spannend, frisch et cetera) Songs funktionieren schließlich jederzeit und in allen erdenklichen Situationen. Die Texaner haben auf "In Carne Persona" offensichtlich auch in der Tat für jede Gelegenheit etwas im Angebot. Der Opener ´Children of the Fire´ verschränkt in Harmonien verliebte 13th Floor Elevators mit der Riff-Vernarrtheit des legendären Blue-Cheer-Debüts "Vincebus Eruptum" (1968), ehe das Schiff von San Francisco aus irgendwie nach Detroit gelangt, um mit ´Anchor´ bei den Stooges und MC5 anzulegen.

Insofern kann man die Band als Abbild eines panamerikanischen Heavy Rock begreifen, 2021 mehr noch als zuletzt. Während nämlich ´Behind the Sound´ die selbstzufriedene Lässigkeit von prototypischem Desert Rock hervorkehrt, stolziert ´Bite Back´ mit chorisch geschmettertem Refrain sozusagen auf Gene Simmons´ Plateausohlen am Glam-Rand, so wie es Kiss zu ihren Glanzzeiten vorgemacht haben.

Dass DUEL bei alledem weder plump kopieren noch hohle Gesten beschreiben, sondern im Gegenteil eine sympathisch wehmutsvolle Note mitschwingen lassen, die von bescheidener Zurückhaltung zeugt, kann man ihnen auch und gerade deshalb hoch anrechnen, weil es im Retro-Segment mehr und mehr um Posen statt des wirklich Zählenden geht - der Musik.

FAZIT: DUELs vielleicht reifstes Album ist insofern ein musikalischer Kunstgriff, als die Band keinen Kurswechsel eingeläutet hat und trotzdem mit ungezwungenen Songs, die zu ihrem gefühl- und hingebungsvollsten überhaupt zählen, aus dem Quark gekommen ist. Klassischer Hardrock erscheint immer noch zu Dutzenden im Wochentakt, doch dieser Langdreher gehört Ende des Jahres und darüber hinaus zu den wirklich relevanten Releases dieser Tage.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2322x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Children of the Fire
  • The Veil
  • Anchor
  • Behind the Sound
  • Bite Back
  • Wave of your Hand
  • Dead Eyes
  • Lizard Tongue
  • Blood on the Claw

Besetzung:

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