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Lorna Shore: Pain Remains (Review)

Artist:

Lorna Shore

Lorna Shore: Pain Remains
Album:

Pain Remains

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Deathcore

Label: Century Media / Sony
Spieldauer: 61:12
Erschienen: 14.10.2022
Website: [Link]

Bei LORNA SHORE scheint mit dem Einstieg von Ausnahmestimme Will Ramos alles Schlag auf Schlag zu gehen: Nach "Immortal" (2020) und der "…and I Return to Nothingness"-EP aus dem vergangenen Jahr erscheint nun schon das nächste Album der Deathcore-Revolutionäre, und dass "Pain Remains" die Debüt-LP des neuen und längst nicht mehr wegzudenkenden Frontmanns ist, macht die Chose besonders spannend.

Man darf es gleich sagen: Auf ihrem vierten Album definiert sich die 2010 gegründete Formation aus New Jersey endgültig selbst. Im Kern steht mechanisch präzise gespielter und produzierter Black bis Death Metal der rhythmisch vertrackten Sorte, wobei Ramos (zuvor bei den eher unbekannten Combos Monument of a Memory und Awake In Providence tätig) die Extreme dessen, was mit menschlichen Stimmbändern möglich ist, vollumfänglich auszuloten scheint; wer sich mal auf seinem YouTube-Kanal umgesehen hat weiß, was gemeint ist…

Auf der kompositorischen Ebene sind LORNA SHORE so weit fortgeschritten, dass man die Gruppe, die 2015 auf "Psalms" noch reichlich chaotisch und ungeschlacht klang, kaum mehr wiedererkennt. Neoklassisch angehauchte Lichtgeschwindigkeits-Gitarrensolos wechseln sich auf einem sinfonischen Klangteppich - die raffinierten orchestralen und chorischen Arrangements und stammen von Gitarrist Andrew O´Connor - mit markerschütternd brutalen Breakdowns ab, wobei sich sowohl melodische als auch rhythmische Hooks hervortun.

Was dies angeht, sind LORNA SHORE absolut traditionelle Songwriter, wenngleich etwa ´Sun//Eater´ just dadurch zu einem Highlight von "Pain Remains" avanciert, weil es Züge eines Filmsoundtracks trägt. Das größtenteils getragene ´Soulless Existence´ macht abseits der vielen Blastbeats-Stücke eindeutig klar, wie differenziert und gezielt die Musiker komponieren; falls eine Band das Zeug hat, Deathcore von seinem schlechten Ruf zu befreien, dann diese (dicht gefolgt von Cattle Decapitation übrigens).

Wer dann auch noch ein bisschen Prog haben möchte, staunt während des 20-minütigen Titelstücks am Ende Bauklötze. Es handelt sich hierbei nicht nur um einen Lovesong (laut Aussage der Gruppe), sondern auch um eine musikalische Achterbahnfahrt der Gefühle - und Feeling steckt letzten Endes wirklich in dieser rasiermesserscharfen, vordergründig artifiziell wirkenden Vision von Metal fürs 21. Jahrhundert.

FAZIT: "Pain Remains" wird in zehn bis 20 Jahren als wegweisender Klassiker angesehen werden. LORNA SHORE empfehlen sich mit diesem Album, auf dem herkömmlicher Deathcore allenthalben eine relativ nebensächliche Zutat ist, als wesentliche Mitgestalter eines Metal-Stils der Zukunft - auf den ersten Hör grell und grausam, aber schließlich verflucht clever und wahrscheinlich viel leidenschaftlicher als diejenigen, die im Lendenschurz mit Schwert posieren und sich einhändig auf ihre Brust klopfen.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2454x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • 1. Welcome Back, O' Sleeping Dreamer (07:21)
  • 2. Into The Earth (05:12)
  • 3. Sun//Eater (06:11)
  • 4. Cursed To Die (04:40)
  • 5. Soulless Existence (07:13)
  • 6. Apotheosis (04:55)
  • 7. Wrath (04:57)
  • 8. Pain Remains I: Dancing Like Flames (05:53)
  • 9. Pain Remains II: After All I've Done, I'll Disappear (05:37)
  • 10. Pain Remains III: In a Sea of Fire (09:12)

Besetzung:

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