Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

The Temptations: Temptations 60 (Review)

Artist:

The Temptations

The Temptations: Temptations 60
Album:

Temptations 60

Medium: CD/Download
Stil:

Funk, Soul, Pop

Label: Universal Music
Spieldauer: 53:43
Erschienen: 28.01.2022
Website: [Link]

Sie sind seit den Anfangstagen der Motown-Ära eine der absoluten Vorzeige-Bands dieses Labels und genießen längst fetten Kult-Status und Legenden-Charakter. Denn mit ihren Stimmen erreichten sie das, woran viele andere Bands kranken: charismatische Unverkennbarkeit. Wenn die Jungs zu singen begannen, meist soulig und funkig von Bläsern und akustischen wie elektrischen Instrumenten begleitet, dann wusste jeder nach den ersten Tönen: „Das sind die TEMPTATIONS!“
Ja – und mit „Papa Was A Rolling Stone“ wurden sie dann im Jahr 1972 unsterblich.

Nun also gibt es tatsächlich – man will es wirklich kaum glauben – zum offiziellen 60. Geburtstag der 1962 gegründeten Soul-Vocal-Band ein neues Album und das klingt so neu und alt zugleich, dass „Temptations 60“ zu einem riesigen Erlebnis für alle wird, die diese Band nunmehr seit Jahren lieben, aber auch für diejenigen, die modernem Soul, grandios produziert und gigantisch klingend, lieben. Daran haben neben verschiedenen Produzenten auch der Hip-Hop-Produzent K. Sparks einen gehörigen Anteil. So wird das Album mit „Let It Reign“ eröffnet, bei dem besagter K. Sparks gleich für eine echte Rap-Stimmung sorgt und man den Eindruck hat, sich auf ein Album von PRINCE verirrt zu haben. Das geht gleich richtig gut los und bleibt auch richtig gut. Denn nun wechseln sich – so gesehen jeweils nach dem verantwortlichen Produzenten (Narada Michael Walden, Ron Tyson, Otis Williams, Smokey Robinson) – die typischen Motown-Sounds der frühen Ära mit moderneren Soul-Klängen ab. Doch das Entscheidende ist natürlich nach wie vor der (Harmonie-)Gesang des Quartetts und der ist schlichtweg – so wie seit 60 Jahren eben – perfekt. Wahrscheinlich wird dabei auch ein wenig die moderne Technik geholfen haben, aber THE TEMPTATIONS klingen auf „Temptations 60“ wie der ewige Jungbrunnen.

Ein Highlight des Albums ist die vorab bereits ausgekoppelte Single „Is It Gonna Be Yes Or No“, eine fette, butterweiche und extrem gefühlvolle Ballade, bei der die TEMPTATIONS mit dem ebenfalls legendären SMOKEY ROBINSON duettieren.

Auf „Temptations 60“ bekommt der Hörer tatsächlich alles, was er sich wünschen kann: den typischen Sound von THE TEMPTATIONS, der auf eine extrem fette Produktion trifft, die tatsächlich das Kunststück vollbringt, die Musik einerseits zeitgenössisch und andererseits nach den guten alten Motown-Zeiten klingen zu lassen. Die Könige des Souls setzen sich so erneut eine Krone auf und ihr Song auf dem Album „When We Were Kings“ hätte gerne auch ohne jegliche Übertreibung „We Are The Kings (Of Soul)“ heißen können.

Auf dem das Album abschließenden gut sechs Minuten langen Stück „Come On“ erzählt OTIS WILLIAMS – immerhin Gründungsmitglied von THE TEMPTATIONS – knapp vier Minuten lang, angereichert durch eine Vielzahl von Samples, die Geschichte der Band, um dann die letzten zwei Minuten mit einer richtig flotten Soul-Nummer samt tollen weiblichen Background-Vocals ihr Geburtstagsalbum zum 60. abzuschließen.
Das einzig verbleibende Gründungsmitglied, das aktiv an diesem Album mitbeteiligt ist, Dr. Otis Williams, stellt daher begeistert fest: „Unser neues Album bringt unser bisheriges Erbe auf den Punkt. Es vertont unsere Liebe zur Musik und unsere Hoffnung, mit diesen Songs andere Menschen zu erreichen, sie zu ermutigen und zusammenzubringen. Uns ist am wichtigsten, dass die Fans Freude daran haben.“

Ein größeres Geschenk als dieses Album konnten THE TEMPTATIONS sich selber und ihren Fans gar nicht machen.

FAZIT: Wer von THE TEMPTATONS erwartet, dass sie mit „Temptations 60“ nach 60 Jahren (!!!) Bandgeschichte ein weises, verschnarchtes Alterswerk vorlegen, der hat sich gehörig geschnitten. Das Album vereint die vokal-rockige, vom Harmonie-Gesang lebende, in etwa so jede Hall Of Fame erobernde Soul-Musik mit modernster Klangtechnik, aber auch zeitgenössischer, funkiger Pop-Musik, die sogar einem PRINCE zur Ehre gereichen würde und noch nicht einmal vorm Rapper K. SPARKS genauso wenig wie vor herzerweichenden Balladen haltmacht. Schon jetzt ein Klassiker!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3114x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Let It Reign (feat. K. Sparks)
  • When We Were Kings
  • Is It Gonna Be Yes Or No (feat. Smokey Robinson)
  • Time For The People
  • Elevator Eyes
  • My Whole World Stopped Without You
  • You Don't Know Your Woman (Like I Do)
  • How Do You Spell Love
  • Calling Out Your Name
  • I Want It Right Now
  • Breaking My Back
  • Come On

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!