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Sequentia Legenda: Alcyone (Review)

Artist:

Sequentia Legenda

Sequentia Legenda: Alcyone
Album:

Alcyone

Medium: CD/Download
Stil:

Elektronische Musik im Stil der Berliner Schule

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 72:04
Erschienen: 11.05.2023
Website: [Link]

Es ist das alte Lied!
Oder im Falle von Laurent Schieber aka SEQUENTIA LEGENDA die alte elektronische Musik der 'Berliner Schule', also der guten alten Elektronik-Kosmonauten und -Klassiker rund um ASHRA, KLAUS SCHULZE und TANGERINE DREAM.

Auch auf „Alcyone“ nimmt uns Schieber unverhohlen auf die kosmische Reise der drei hier erwähnten Bands/Musiker mit, indem er ihnen seine ganz spezielle eigen(artig)e französische Note verleiht.
Oder sagen wir es so: Laurent Schieber tritt als Gastlehrer in der Berliner Schule auf und nennt sein Stundenthema „Alcyone“, das sogar über 70 Minuten andauert und welches er unter dem lehrmeisterlichen Namen SEQUENTIA LEGENDA präsentiert. Noch dazu kündigt er sich, bzw. SEQUENTIA LEGENDA, selber als „eine erweiterte Vision der Berliner Schule“ (nachzulesen unter seiner Homepage) an. Darum werden alle, die zuvor bei Schulze, Froese und Göttsching ihren Unterricht absolvierten, kaum bemerken, dass hier ein Franzose an die Stelle der drei deutschen, leider allesamt verstorbenen, Elektronik-Pioniere getreten ist. Denn er klingt mit seinem Arturia-Instrumentarium (Moog Modular, Minimoog, Jupiter 8, Solina) nunmehr auch auf dem aus drei Longtracks bestehenden und um ein kurzes Bonusstück erweitertem Album tatsächlich nach dem frühen Schulze-, Dream- und Ashra-Universum. Und der Kritiker darf an dieser Stelle allen, die noch immer gerne in dieses Universum eintauchen, einen wahren Hochgenuss der Berliner-Schul-Art versprechen.

Auch spielt für Schieber, wie bereits bei seinen vorherigen Veröffentlichungen gehabt, die Gestaltung seines Albums, das sich übrigens vom Äußeren her weniger an den Alben seiner Vorbilder und mehr an rein kosmischen, sehr farbenfrohen Motiven orientiert, eine bedeutende Rolle. So fügt er dem aufklappbaren Digipak noch ein achtseitiges Booklet bei, in dem er die Hintergründe und Visionen hinter den drei elektronischen Epen und dem einen kurzen Stück genauso wie seinen Antrieb, solche Musik zu machen, erläutert: „'Alcyone' ist der Ausdruck meines Herzens und meiner Seele, es ist ein Austausch von Herz zu Herz. Ich hoffe, dass dieses Opus eure Träume und Hoffnungen nähren wird und euch erlaubt zu reisen und sich in eine himmlische Welt zu erheben, die in ein sanftes und strahlendes Licht getaucht ist.“

In diesen Zeilen liegt viel Pathos, genauso wie in der kosmischen Berliner-Schul-Musik von „Alcyone“.

Gibt man sich diesem Album voll und ganz und am besten unter Kopfhörern hin, dann besteht tatsächlich die Möglichkeit, sich einmal für 72 Minuten einer fast hypnotischen Klangwelt hinzugeben, die ohne Kriege und Pandemien oder hasserfüllte Wutbürger daherkommt.
Und sage bitte keiner, er hätte nicht die Zeit dazu oder wäre im Stress…
...genau für euch ist diese Musik das ideale Mittel, um mal wieder runterzukommen, indem ihr euch mit SEQUENTIA LEGENDA schweben lasst, als wärt ihr musikalische Kosmonauten, die gerade den Bereich der Schwerkraft verlassen haben und sich einfach mal treiben lassen.

Darum ist es wohl das beste, diese Review zugleich mit den Worten abzuschließen, die Laurent Schieber für seinen letzten Bonustrack findet, der zwar zeitlich ein wenig aus der Reihe tanzt, aber ansonsten genau die Atmosphäre der drei vorherigen Longtracks ansatzlos fortsetzt: „'Love Feeds Love' ist Harmonie und Licht, sie ist die Essenz des Lebens. Lassen wir all dies in uns lebendig werden und diese freie Energie um uns herum weitergeben, um Raum für Träume und neue Möglichkeiten zu schaffen.“
Genau das erreicht „Alcyone“ bei allen, denen noch immer die Berliner Schule am Herzen und in den Ohren liegt!

FAZIT: Laurent Schieber als SEQUENTIA LEGENDA macht auch auf diesem Album alles richtig und erweitert die faszinierende elektronische Musik rund um die 'Berliner Schule' (ASHRA, TANGERINE DREAM, KLAUS SCHULZE) um seine französische Vi- und Version und erhält so den Geist, die Ideen und Musik der leider bereits verstorbenen deutschen Elektronik-Pioniere (Göttsching, Schulze, Froese) auf beeindruckende Weise auch anno 2023 am Leben. „Alcyone“ klingt wie eine Reise in die Elektronik-Vergangenheit der 70er-Jahre und in die Zukunft eines elektronischen Musik-Universums zugleich. „Love Feeds Love“ (liest man als Untertitel), genau das sollte der Hörer auch bei dieser 72 Minuten andauernden kosmischen Musikreise verspüren.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1884x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Around The Great Central Sun (19:56)
  • The Ring Of Golden Light (27:40)
  • Bon Voyage (20:45)
  • Bonus:
  • Love Feeds Love (3:34)

Besetzung:

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