Auch auf „Gearshifting“ vertont Alexander Leonard Donat das Heranwachsen seiner Töchter, nur diesmal dreht sich alles um die Pubertät. Entsprechend dieses menschlichen Chaoszustandes ist auch das elfte FIR CONE CHILDREN-Album ein Konglomerat aus Chaos, Sanftmut und Einfühlungsvermögen.

„Madness!“ etwa schrammelt mit schräger Melodik umher und auch der Gesang klingt aufgekratzt gequält, birgt aber doch eine sanfte, einfühlsame Note, als wolle er dem Hörer (oder eben dem betroffenen Pubertier) sagen: „Ich verstehe das innere Chaos, aber da musst du alleine durch“.

An anderer Stelle wird aber auch festgehalten, dass jüngere Menschlein ebensowenig vor den Mysterien der Menschheit gefeit sind. „Swedish Shades“ bündelt Selbstironie und spielerische Leichtigkeit mit schrägen Noise-Anleihen und thematisiert die Entdeckung der Wirkung von Sonnenbrillen bei Menschen aus der Sicht einer Neunjährigen.

Es geht aber auch paradox: „Now is now“ thematisiert das lebensfüllende Thema des Nichtstuns, klingt aber doch ungemein aufgeweckt und lässt eher Assoziationen zu einer nachmittäglichen Kissenschlacht zu.
In „Perfect Trade“ kehrt aber schließlich doch noch die versprochene Entspannung ein, denn das Verhältnis von Mensch und Katze kann wohl kaum ein aufgeregter Noise-Punks-Song sein, schließlich wollen die Vierbeiner nur gestreichelt und geliebt werden. Entsprechend entspannt geht’s hier zu.

Am Ende wird’s in „Life Rearranges“ aber doch wieder aufregend. Denn der Wechsel von der Grund- in eine weiterführende Schule steht an. Das ist aufregend und bedeutet Veränderung im großen Stil.
Kein Wunder also, dass die Musik wieder hibbelig und aufgeregt klingt, als würde es dem Vater ebenso in den Fingern kitzeln wie seinen Kindern, die zwischen Vorfreude und Selbstzweifel um Rat fragen. Wie dieser ausfällt, weiß wohl nur das väterliche Tagebuch und Vater und Kind, versteht sich.

FAZIT: Ein bisschen Kinderzimmer-Punk gefällig? FIR CONE CHILDRENs „Gearshifting“ dreht sich um Veränderung und klingt dementsprechend aufgeregt und hibbelig. Immer ein bisschen chaotisch schrammelpunkt sich Alexander Leonard Donat durch seine Familientherapiestunde, die im besten pubertären Sinne einmal mehr farbenfroh und unvorhersehbar ausfällt.