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Gary Brooker: Live At Rockpalast 1983 (Review)

Artist:

Gary Brooker

Gary Brooker: Live At Rockpalast 1983
Album:

Live At Rockpalast 1983

Medium: CD+DVD
Stil:

Art Pop, Rock, Singer/Songwriter

Label: MIG music
Spieldauer: CD – 80:02 / DVD – 99:25
Erschienen: 30.05.2025
Website: [Link]

Ein Mann!
Eine Stimme!
Und zwar eine, die man spätestens seit dem 1967er-Megahit „A Whiter Shade Of Pale“ immer und überall wiedererkennt.
Natürlich auch im Jahr 1983, als sich GARY BROOKER die Ehre gab, sich und seine Band (also nicht PROCOL HARUM, sondern die vier ihn als Solo-Künstler begleitenden Musiker) im 'Rockpalast' zu präsentieren, den er gleich mit den fetten Katzen und einem in deutscher Sprache gemurmelten 'Guten Abend' aufmischte.

Dieses Konzert gilt aus heutiger Sicht wortwörtlich als einmalig. Aber nicht weil es absolut faszinierend und unübertroffen war, sondern weil es tatsächlich das einzige war, in dem Brooker Songs aus seinen beiden Solo-Alben präsentierte. Und das alles nur für den Rockpalast, was natürlich auch für diese Kult-Veranstaltung spricht, von der die musikalischen Perlentaucher MIG music – so wie in diesem Falle – immer wieder besondere Aufnahmen wie kleine Perlen aus Meeresmuscheln birgt.

Was allerdings sofort auffällt, ist, dass Brookers Stimme recht angeschlagen, etwas zu rau klingt.


Hätten die Techniker anfangs (im Laufe des Konzerts wird Brookers Stimme immer stärker und besser) etwas mehr Hall auf das Gesangsmikro gelegt, wäre es wohl weniger auffallend gewesen. In diesem Sinne war der 18. Februar 1983 offensichtlich nicht der beste Brooker-Tag, der zudem an seinem Piano schon nach dem ersten Song massiv schwitzte und immer wieder zu dem Handtuch, das über seinem Mikro-Ständer hing, greifen musste.
Aber auch als Pianist übertraf er sich dann mehr und mehr, sodass ab der Mitte des Konzerts und dem ersten PROCOL HARUM-Song dann doch ein wahres Live-Feuerwerk der Extraklasse entfacht wurde.

Beim ersten 'echten' PROCOL HARUM-Song, der logischerweise nach den fetten Katzen die salzigen Hunde, einen der schönsten und bewegendsten Harum-Songs schlechthin, wieder zum retro-musikalischen Leben erweckte (allerdings erst an Position 12 der Songliste), gab es sofort begeisterten Zusatz-Applaus. Eigentlich logisch, trotz eines unüberhörbaren Spielfehlers am Piano. Und selbst wenn viele Musiker diese Tatsache hassen, dass sie vom Publikum größtenteils an den Hits ihrer Band gemessen werden, so bekommt auch ein Mr. Brooker genau dieses Phänomen auf der Bühne zu spüren. Zwar widersetzt er sich, den von ihm wohl verachteten Mega-Hit „A Whiter Shade Of Pale“ zu performen, trotzdem beendet er sein Konzert mit einem weiteren PROCOL HARUM-Klassiker, was ihm das Publikum mit viel begeisterten Applaus dankt. Und ja: „Homburg“ ist die ideale Wahl, ein Konzert zu beenden.


FAZIT: Die Markthalle in Hamburg öffnete am 18. Februar 1983 für die Rockpalast-Bühne für den PROCOL HARUM-Frontmann GARY BROOKER, seine Begleitband und deren Fans ihre Türen, um einen ganz besonderen, einzigartigen Auftritt zu präsentieren, denn nur hier führte Brooker auch die Songs seiner Solo-Alben auf. Noch dazu waren seine Begleitmusiker allererste Güteklasse: John Giblin (Brand X, Simple Minds), Tim Cross (Adverts, Mike Oldfield), Henry Spinetti (u.a. Procol Harum, Joan Armatrading, Eric Clapton, Bob Dylan) und Tim Renwick (u.a. Pink Floyd, David Bowie, Procol Harum, Elton John). Ein grandioses Zeitdokument, das einem MIG music hier als DVD/CD-Kombination präsentiert und das den 2022 verstorbenen Sänger und Pianisten zwar nicht in seiner allerbesten, dafür aber in seiner interessantesten Form präsentiert.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 377x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • CD/DVD (80:02/99:25):
  • Fat Cats
  • Mineral Man
  • Home Loving
  • Lead Me To The Water
  • Sai It Ain't So Joe
  • A Shot Of Rhythm And Blues
  • Another Way
  • Self Sufficiency Blues
  • The Cycle
  • Badlands
  • The Angler
  • A Salty Dog
  • Chasing The Chop
  • Hang On Rose
  • (No More) Fear Of Flying
  • Poison Ivy
  • Switchboard Susan
  • Homburg

Besetzung:

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