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Mugstar: Lime (Review)

Artist:

Mugstar

Mugstar: Lime
Album:

Lime

Medium: CD
Stil:

Space Jam Kraut-Rock

Label: Important Records
Spieldauer: 40:07
Erschienen: 04.11.2010
Website: [Link]

Florian Fricke ist tot. Sein Geist scheint aber gelegentlich Liverpool heimzusuchen, sich im Proberaum von MUGSTAR nieder zu lassen und das Motto des Tages auszugeben: „Spielt Mantras, mächtige, treibende Mantras!“ Flugs die Orgeln ausgepackt, ein paar Gitarren, Bass und Drums, gelegentliche Flötentöne und ein, mal verhuschtes, mal quiekiges Saxophon dazu; Gesang wird weitgehend ausgespart („Heejoh - heeeejoooh“ sitzt allerdings drin). Dann wird ordentlich losgerockt, immer Florians Gesetz im Ohr: „Spielt Mantras“.

Natürlich sind POPOL VUH nicht das Rückenmark der Band, geben aber einen guten Hinweis, wohin die Reise geht: Spacerock, mitunter repetitiv, dann wieder hoch melodisch und abwechslungsreich; viel krautiger Orgeleinsatz (Farfisa ick höre dir so jerne), das rumst psychedelisch und rappelig, bleibt manchmal stehen; dann kann man genau hören wie sich im Hintergrund Klang um Klang verändert, sachte und zart, aber auch impulsiv. Bis es wieder von vorne losgeht, und der Derwisch zwischen AMON DÜÜL II, HAWKWIND (die frühen), CAN, oder gar den fast vergessenen – aber zu ihrer Zeit großen – BRAINTICKET ein diabolisches Tänzchen hinlegt. Verweise kann man sich eigentlich schenken, denn sie sind a) offensichtlich, b) so zahlreich, dass es fast schon wieder eigenständig ist. Aber es macht Spaß an all die Bands erinnert zu werden, die einem das Gefühl vermittelten, es hätte mal eine Zeit gegeben, in der man einfach auf die Bühne ging und drauflos spielte. „Turn on, Tune in, Drop out!“ MUGSTAR vermitteln diesen Eindruck nahezu perfekt.
Es ist noch mehr eine Reise durch die Zeit als den Raum, die manchmal stoppt, um dann umso vehementer weiterzugehen.

FAZIT: „Lime“ ist ein 40-minütiger Trip jener angenehmen Art, die keinen Kater verursacht, sondern eher eine Art Flashback. Die Köpfe hoch in den Wolken, aber die Erde fest unter den Füßen. Kleine Flirts mit Postrock sind drin („Radar King“), aber hauptsächlich wird auf den Wellen gesurft, die psychedelischer Space- und ekstatischer Krautrock schlugen. Das können MUGSTAR erstaunlich gut und unterhaltsam. Es darf geraucht UND getanzt werden. Was von beidem, in welcher Form auch immer, ausgeübt wird, bleibt dem geneigten Hörer überlassen.
Liverpool rockt und ist immer für eine Überraschung gut! Nicht nur Dr. Who wird es gefallen.

Jochen König (Info) (Review 4314x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Sunburnt Impedance Machine
  • Serra
  • Radar King
  • Beyond The Sun

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Lime (2010) - 11/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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