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Killbody Tuning: 47°0'40.00“N / 6°42'20.00“E (Review)

Artist:

Killbody Tuning

Killbody Tuning: 47°0'40.00“N / 6°42'20.00“E
Album:

47°0'40.00“N / 6°42'20.00“E

Medium: CD
Stil:

Filmmusikalischer Post Rock

Label: Eigenvertrieb
Spieldauer: 43:53
Erschienen: 30.03.2012
Website: [Link]

Beängstigende, tief brummende Bässe eröffnen „47°0'40.00“N / 6°42'20.00“E“, ein Album, das wohl einen kaum bescheuerteren Namen hätte bekommen können, egal, was sich auch immer hinter dieses Längen- und Breitengraden verbirgt. Die musikalischen Breitengrade sind jedoch recht eindeutig ausgerichtet … Schublade auf – Post Rock – Schublade zu … Bei den Längengraden klingt es verspielter nach Ambient, Gothic, Rock und Metal.

Das ist zwar nicht alles unbedingt neu, aber durchaus beachtenswert, was uns hier die Schweizer Band namens KILLBODY TUNING (Wie soll man das denn übersetzen? Aufgepeppte ermordete Körper???) zu bieten hat. Ebenso beachtenswert erscheint die Entwicklung von KILLBODY TUNING, die großen Wert darauf legen, dass sie jegliche Form „konventionellen Rocks“ zu vermeiden versuchen. Erster Ansatz war dabei der Verzicht auf Gesang und der zweite der Einfluss von anderen Kunstformen auf ihre Musik. Während das Debüt „The French Hunter“ (2005) noch im Indie-Alternativ-Bereich logierte, veröffentlichten sie im Jahre 2009 bereits die Musik zu einem Theaterstück, die sie auch während der Aufführungen teilweise live spielten.

Mit ihrem neusten Kunstwerk haben sie sich nunmehr der Filmkunst verschrieben und einen Soundtrack für den jungen Regisseur JULIEN HUMBERT-DROSZ geschrieben. In Anlehnung an sein Werk „Dernière Chasse“, das von teils heftigen Bildern umrahmt ist, ließen die vier Schweizer einen stellenweise musikalischen Kontrapunkt entstehen, der verstärkt auf die ruhigeren Momente setzt. Außerdem trafen sie eine, aus meiner Sicht sehr, sehr kluge Entscheidung und bezogen auf zwei der insgesamt sieben Titel, die sich alle zwischen fünf und sieben Minuten Spielzeit bewegen, zwei fantastische Sängerinnen ein. VALÉRIE LEIMGRUBER singt auf „Marker Of Change“ mit einer souligen, tiefen Stimme ein wenig im Stil von ANNE CLARKE, während CÉLINE BART auf „Muswell Hill“ mit zerbrechlicher Stimme, die von Ton zu Ton stärker wird und sich in ungeahnte Höhen erhebt, das große Finale des Albums einleitet.

Gerade dieses (vokale) Entfernen von den Post-Rock-Klischees macht die Stärke des Albums aus. Vielleicht sollten die Schweizer noch mehr auf diese Kombination ihres „klassischen, verträumten“ Post Rocks mit bewundernswerten Gesangseinlagen setzen, um sich aus der Post-Rock-Schublade zu befreien. Auch bei der Produktion wäre es empfehlenswert, demnächst mehr auf Höhen statt vorrangig auf wummernde Bässe und etwas zu dumpf abgemischte Sounds zu setzen. Das kennen wir zur Genüge schon von MOGWAI.

FAZIT: Die Schweizer Band KILLBODY TUNING etablieren ihren Post Rock als Soundtrack für den Film „Dernière Chasse“ - verhalten, beängstigend und geheimnisvoll bauen sie dabei ihre Klanglandschaften auf, die sich in ihrer vollkommenen Schönheit besonders dann entfalten, wenn der weibliche Gesang dazukommt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3419x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Ara Ubiorum
  • Seestrasse
  • Marker Of Change
  • Porta Capena
  • Bamberg
  • Mountain Home [E/ 5/ 1]
  • Muswell Hill

Besetzung:

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