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Elephants Of Scotland: Execute And Breathe (Review)

Artist:

Elephants Of Scotland

Elephants Of Scotland: Execute And Breathe
Album:

Execute And Breathe

Medium: CD
Stil:

Melodiöser Prog

Label: Eigenvertrieb / Just For Kicks
Spieldauer: 47:54
Erschienen: 25.04.2014
Website: [Link]

Im Umfeld der progressiven Rockmusik hat man mitunter den Eindruck, dass sich hinter verschiedenen Band-Namen regelrecht tierische Philosophien verbergen, die es dem unbedarften Hörer nicht immer leicht machen, diese zu verstehen - egal ob es darin um Stachelschwein- oder Karpfen-Bäume, Bartfische, Kamele oder eiserne Schmetterlinge geht.

Neuerdings kommen nun auch noch schottische Elefanten hinzu, die, man glaubt es kaum, nicht aus dem Land der Kilt-tragenden Dudelsackspieler, sondern aus dem amerikanischen Vermont kommen. Und wenn man den Hörer schon auf den Holzweg seiner Wahrnehmungen führt, dann untermalt eine Band ihren Namen, der mehr auf Retro- und Neoprogressives hinweist, stattdessen mit melodisch Rockendem und Proggendem zwischen komplett untierischen ENCHANT und SAGA, wobei eine erste Schwäche bereits nach wenigen Minuten mehr als deutlich zutage tritt: die Eigenproduktion des Albums ist ziemlich schwach und mulmt in den bombastischen Momenten gehörig vor sich hin, während die akustischen Einlagen oft etwas zu dünn klingen. So ist „Execute And Breathe“ der ELEPHANTS OF SCOTLAND ein Album geworden, welches einem guten Kopfhörer-Test klangtechnisch nicht standhält.

Ein weiterer Schwachpunkt ist der Gesang, den sich drei Musiker des Quartetts untereinander aufteilen, wobei JOHN WHYTE sehr bewusst auf die Parallelen seiner Stimme zu der des RUSH-Sängers GEDDY LEE setzt und zwei der acht Songs damit auch musikalisch ein spürbares RUSH-Gefühl verleiht. Insgesamt aber sind die vokalistischen Leistungen keine erste Sahne, sondern eher etwas abgestandene Sprühsahne, welcher der entsprechende Druck fehlt.

So ist es kaum verwunderlich, dass mit „Endless (Part 1)“, dem einzigen Instrumentaltitel des Albums, das mit Abstand progressivste Stück erklingt, welches sich zwischen MARILLION, RICK WAKEMANS „Journey“-Tagen und TANGENT bewegt. Zugleich ist es auch der geheime Höhepunkt auf „Execute And Breathe“, denn bereits der folgende zweite Teil dieser Mini-Suite lässt uns des Gesangs wegen wieder ein wenig sprachlos zurück.

Außergewöhnliches sucht man auf „Execute And Breathe“ aber vergebens - zumindest musikalisch. Wenn ist da eher etwas Ungewöhnliches auf dem Cover zu entdecken. Ein Roboter-Mensch mit Golffischbecken samt Goldfisch auf dem Schoß. Ein Hinweis wohl auf das textliche Konzept des Albums, in dem es im Großen und Ganzen um die Entfremdung und Technokratisierung in unserer Zeit geht, die uns zu funktionierenden Robotern werden lässt, die sich irgendwann mal wieder in ihr altes Leben zurückwünschen.

Elektrische Gitarren frickeln uns dabei gemeinsam mit breiten Synthispielereien und fetten Bässen sowie hintergründig untermalenden Drumeinlagen auf den Weg in diese unschöne Zukunft. In „Boxless“ wird‘s am Ende sogar ein wenig Weltmusikalisch und manchmal erklingen wohlbekannte Melodiebögen der Marke MARILLION. Das aber war‘s dann auch schon. Am Ende wird bei diesem amerikanischen Quartett aus dem musikalischen Elefanten doch nur eine Musik-Mücke, die zwar ab und zu sticht, aber den Großen der Prog-Szene nicht wirklich das Wasser reichen kann.

FAZIT: Mit den ELEPHANTS OF SCOTLAND greift ein Quartett aus Vermont zum zweiten Mal mit einer Eigenpressung in die progressive Rockszene ein, wobei die Elefanten in puncto Eigenständigkeit höchstens die Größe einer Mücke erreichen, die zwischen ENCHANT und RUSH hin- und herschwirrt, um in deren Musik-Blut einzutauchen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4609x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • A Different Machine
  • The Other Room
  • Amber Waves
  • TFAY
  • Boxless
  • Endless (Part 1)
  • Endless (Part 2)
  • Mousetrap

Besetzung:

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