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The Last Hurrah!!: Mudflowers (Review)

Artist:

The Last Hurrah!!

The Last Hurrah!!: Mudflowers
Album:

Mudflowers

Medium: CD
Stil:

Country/Blues-Rock/Psychedelica

Label: Rune Grammofon
Spieldauer: 37:02
Erschienen: 07.08.2015
Website: [Link]

HP Gundersen, der norwegische Gitarrist und Kopf hinter THE LAST HURRAH!! Ist, verzichtet beim dritten Album auf ausschweifende, bluesige Drone-Gitarren-Exkursionen. Stattdessen wird mit üppiger, aber nie überladener,
Instrumentierung songdienlich vorgegangen. Erst zum Ende steigert sich das Album in psychedelische Ausbrüche zum Höhepunkt hin.

Davor gibt es Geigen, viel Pedal-Steel-Gitarre, Mundharmonika, gut getimtes, filigranes Schlagzeugspiel, Schunkelstimmung, Herz-Schmerz-Attacken am Bar-Tresen und das Gewicht des silbrig schimmernden Mondes auf der Seele. Erst der fiebrige Blues „You Soothe Me“ schlägt eine andere Richtung ein. Die Orgel quietscht, Maesa Pullmann singt wieder betörend, bis Gundersen seiner elektrischen Gitarre manische Depressionen entlockt. Ein sechsminütiger Ritt auf dem Lost Highway, längstes und stärkstes Stück auf „Mudflowers“.

Womit wir bei einem großen Plus des Albums wären: Für „Mudflowers“ hat Gundersen THE LAST HURRAH!! um die wunderbare Maesa Pullman sowie partiell ihre Cousine Rosa ergänzt. Bill Pullmans Tochter gibt mit ihrem klaren und kräftigen Gesang dem Album einen kräftigen Schub Richtung K.D. Lang und Bonnie Raitt, was selbst die etwas seichteren Scheunentanz-bei-Lampionlicht-Songs sehr anheimelnd macht. Die etwas dunkler gefärbte Stimme Rosa Pullmans ist im Vordergrund („You Aint Got Nothing“, „Those Memories“) und als Begleitung („The Jig“) eine adäquate und stimmungsvolle Ergänzung.

Das ist ein grenzübergreifender Ausflug auf’s Land, an dem uns der Norweger Gundersen, der mittlerweile aussieht wie Neil Young aus dem man die Luft gelassen hat, mit noch fetterem Backenbart, teilhaben lässt. Sidsel Endresen beteiligt sich mit einem Text, Larry Mullins, der sich seit langem mit Iggy Pop die Arbeitszeit vertreibt, trommelt pointiert auf „The Weight of the Moon“, der potenziellen Single, zu der es auch ein nett anzuschauendes Video gibt.
Schwelgerisch und leichtfüßig, nur durch die Hintertür dringt Düsternis herein.

FAZIT: Skandinavischen Blues hatten wir schon jede Menge, THE LAST HURRAH!! verleiben sich dazu noch fette Country-Ingredienzien ein, um (diesmal) ein opulentes Mahl daraus zu gestalten. Ohne Angst vor poppigen Gewässern, schluchzenden Violinen, greinender Pedal Steel und einem Walzer mit der bezaubernden Maesa. Aber immer einen Fuß, ein Lick im psychedelischen Wahnwitz, der am besten bei „You Soothe Me“ zum Ausdruck kommt. Nicht ohne Grund das längste Lied des mit siebenunddreißig Minuten leider ziemlich kurzen Albums. Hätte ruhig weitergehen dürfen.

Die Familie Pullman werden wir im Auge behalten. Da dürfte was Gutes auf uns zukommen. Und ich meine keinen Roland-Emmerich-Film mit mies gelaunten Außerirdischen.

PS.: Laut Plattenfirma ist das Album am 29.05.15 erschienen. Anderswo wird der oben stehende Augusttermin gennant.

Jochen König (Info) (Review 5715x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Okay
  • The Weight of the Moon
  • Cant Wait No More
  • Fairweather Friend
  • You Aint Got Nothing
  • Those Memories
  • Is it Me
  • You Soothe Me
  • Tried to Lose You
  • The Jig

Besetzung:

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