Partner
Services
Statistiken
Wir
13 Suns: 13 Suns (Review)
Artist: | 13 Suns |
![]() |
Album: | 13 Suns |
|
Medium: | LP/Download | |
Stil: | Indie- und Alternative-Rock |
|
Label: | Krakenduft Records | |
Spieldauer: | 23:15 | |
Erschienen: | 22.11.2024 | |
Website: | [Link] |
„13SUNS stoßen ein Portal zu einem Fiebertraum von der Größe einer ganzen Galaxie auf. Bittersüß und morbide, unschuldig, kitschig und perfide. Ein nonchalanter Amoklauf zwischen unbeschwerter Trauer und verbissener Freude, präzisem Geschrammel und nachlässiger Perfektion.“ (aus der Beschreibung des Labels zu „13SUNS“).
Nun, das mit dem Amoklauf ist zwar etwas übertrieben, aber ein gewisses Aggressionspotenzial scheint vorhanden zu sein. Oder den Musikern fehlt die Kohle für ein Kuchenmesser. Warum sonst sollte die grellbunte Torte, die das Cover von „13SUNS“ ziert, von einer verdreckt-rostigen Klinge verunstaltet werden?
Der optische Kontrast lässt sich zwar nur bedingt auf die Musik übertragen, denn allzu viel Schmutz findet sich (zumindest in puncto Sound) nicht auf der EP, aber eine gewisse Portion Wahnsinn schimmert doch immer wieder zwischen den Tönen durch.
Ob es eher melancholisch tanzbar zugeht, wie im verschmitzten Dunkelromantiker „Alaska“, oder am Ende introvertierte Schwermut, beinahe Depression, angesagt ist („Und Wenn Der Ganze Schnee Verbrennt“), 13SUNS wirken ausgeflippt, bewusst überspitzt und doch ehrlich emotional.
Da trifft eine Gothic-hafte Tiefstimme auf mitreißende Rhythmik und Melodien, die jede Indie-Disko zum Eskalieren bringen könnten. Hinzu kommt ein irrwitziger Geisterbahn-Charme, der u.a. dem Synthesizer geschuldet ist, ehe eine Nummer wie „Doorgunners“ mit gehöriger Dringlichkeit zwischen Sturm und emotionaler Zurückhaltung pendelt. Dass da der Refrain mitreißend kratzig ausfällt, ist sowohl Stärke, als auch Aufhänger des Songs, steigert sich dadurch doch der Bruch zum erwähnten Traueranflug „Und Wenn Der Ganze Schnee Verbrennt“, der mit Streichern und auch durch den Gesang tiefgehende Melancholie verbreitet.
Bevor sie uns aber ins emotionale Tränental führen, lassen 13SUNS „The Hanauian Bear“ tanzen. Und zwar so lange, bis die Füße schmerzen (in besagtem Fall dauert das exakt vier Minuten und dreiundreißig Sekunden). Im Hintergrund orgelt es beinahe pompös, während sich die Gitarre zwischen Pomp und Grazie ihren Platz im Song erkämpft. Dass das Ganze eine Menge Rock'n'Roll-Gefühl mitbringt, sorgt für einen flüssigen Übergang ins bereits erwähnte „Alaska“ und unterstreicht den Fluss der Platte.
FAZIT: 13SUNS schwimmen mit ihrer Debüt-EP im spannungsgeladenen Treibsand des Indie-/Alternative-Rock-Genres umher. Dabei bietet „13SUNS“ eingängig komponierte Songs, viel Melodie und einen tendenziell ausgeflippten Charme, der das grellbunte Torten-Artwork rechtfertigt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A:
- Notzon’s Chicken Bar
- The Hanauian Bear
- Alaska
- Seite B:
- Doorgunners
- Und Wenn Der Ganze Schnee Verbrennt
- Bass - Franz Schlüter
- Gesang - Sebastian Beissert, Felix Rimkus
- Gitarre - Felix Rimkus
- Keys - Felix Rimkus, Markus Weidmüller
- Schlagzeug - Oliver Leonhardt
- 13 Suns (2024) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews