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Freitod: Regenjahre (Review)

Artist:

Freitod

Freitod: Regenjahre
Album:

Regenjahre

Medium: CD
Stil:

Black Metal

Label: Ván Records
Spieldauer: 52:05
Erschienen: 28.09.2012
Website: [Link]

Konnte man FREITOD mit ihrem Debüt „Nebel der Erinnerungen“ glatt als Standard-Black-Metal-Band abhaken, muss man den Nürnbergern für ihr zweites Album „Regenjahre“ eine echte Steigerung attestieren. Nicht nur, dass sie sich stark weiterentwickelt haben, auch den klaren Black Metal-Einschlag hat das zweite Album merklich eingebüßt...

In erster Linie liegt das am sehr vordergründigen Klargesang, den man inzwischen den harschen Vocals direkt gegenüberstellt und somit einen sehr starken Kontrast schafft. In Ansätzen war eine derartige Entwicklung bereits auf dem Vorgängeralbum mit dem Song 'Abwärts', der komplett mit klarem Gesang bestückt war, zu erahnen. Eine mutige Entscheidung, denn Eisenlauers Gesang ist eigenwillig aber auch grandios. Er ist es, welcher der Musik die Individualität verleiht, die ihr bisher fehlte, um aus gängigen Black Metal-Schubladen herauszuragen.

Musikalisch scheinen FREITOD auch mehr von Bands wie KATATONIA geprägt, als von harschen BM-Truppen. So verwundert es kaum, dass sich viele Parts und Leads finden, die an die Zweitphase von KATATONIA ab „Brave Murder Day“ erinnern. FREITOD verarbeiten. Der Einfluss ist dabei zwar sehr offensichtlich, aber man geht doch einen sehr individuellen Weg damit.

Die geschaffene Atmosphäre ist in der Tat beeindruckend – man lausche nur einem Hit wie 'Der Traumsturm', der einfach unter die Haut geht. Wo wir beim Thema wären, denn leider verliert das Album nach den beiden ersten grandiosen Songs ein wenig an Pfiff und pegelt sich vor allem gesanglich auf einem Level ein, welches stark über die Klippe Weltschmerz ins Kitschige abdriftet. Mag sein, dass ein Non-native-Speaker das nicht derart extrem empfindet, aber als dem Deutschen mächtiger Geist ist es den Seelenkrämpen und -kämpfen irgendwann einfach zu viel. Verdammt schade, denn musikalisch überzeugen Songs wie zum Beispiel 'Wenn Alles Zerbricht' durchaus.

Fazit: Bei allem Respekt für Menschen, die ihrem zerwühlten Seelenleben Ausdruck verleihen, wird hier leider spätestens ab dem Track 'Neue Wege' die Grenze zum übertrieben Weinerlichen überschritten. Schade, denn die ersten beiden Songs sind sowohl musikalisch als auch gesanglich und textlich unglaublich gut und rechtfertigen schon den Kauf des Albums. Bleibt zu hoffen, dass FREITOD beim nächsten Mal genauso stark zu Werke gehen, aber einen Tick weniger auf die Tränendrüse drücken. Was bleibt, ist ein gutes Album mit Abstrichen.

Oliver Schreyer (Info) (Review 3947x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Regenjahre
  • Der Traumsturm
  • Neue Wege
  • Letztes Wort
  • Sterbenswert
  • Nichtssagend
  • WennAllesZerbricht

Besetzung:

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