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Eradicator: Into Oblivion (Review)

Artist:

Eradicator

Eradicator: Into Oblivion
Album:

Into Oblivion

Medium: CD/Download
Stil:

Thrash Metal

Label: Green Zone
Spieldauer: 46:13
Erschienen: 09.03.2018
Website: [Link]

ERADICATOR hatten und haben die Nase gegenüber ihren saarländischen Kumpels Godslave, die beim selben neuen Plattenlabel veröffentlichen, deutlich vorn. Ihr neues Album legt davon entschieden Zeugnis ab, da es zeitgleich zum aktuellen Longplayer der Kollegen erscheint. Die Sauerländer beschäftigen sich skeptisch mit Gesellschaft und Politik, wie es in der Thrash-Blütezeit zum guten Ton gehörte, und gefallen durch ihre unaufdringliche Art, weil ihr Mitteilungsbedürfnis kein bloßes Lippenbekenntnis zu sein scheint, mit dem man der Vergangenheit des Genres Respekt zollen möchte.

Außerdem beweisen ERADICATOR auf ihrer vierten Scheibe weit mehr musikalisches Feingefühl. Sie begehen einen Spagat zwischen spielerischem Anspruch und jener Geradelinigkeit, die bereits in der Bezeichnung ihres Stils steckt, dem sie dann auch in der Tat hinreichend gerecht werden. Bassist Sebastian Zoppe hat sich zudem zu einem recht charismatischen Sänger entwickelt, dessen Mitteilsamkeit sich eben nicht nur auf selbstreferenzielle Dreschflegel wie das eröffnende 'Moshproofed' beschränkt. Man hängt ihm umso länger an den Lippen, da er seine sendungsbewussten Texte mit griffigen Melodien versehen vorträgt.

Rein musikalisch möchten ERADICATOR wie gewohnt nicht direkt ins Ohr gehen, und das kommt der Nachhaltigkeit von "Into Oblivion" (ironischer Titel angesichts dessen) zugute. Das Quartett komponierte pfiffig auf der Grundlage zahlreicher catchy Riffs und zitiert mehr oder weniger offensichtliche Einflüsse, ohne auch nur einen Takt zu kopieren. Checkt 'Wake Up To War', eine lockere, ohrwurmelnde Mischung aus Overkill-Brummelbass, Testament-Melodik und dem Rotz früher Suicidal Tendencies (sans Funk wohlgemerkt).

FAZIT: Elf Jahre nach ihrem ersten Tonträger bleiben ERADICATOR eine erfreulich beseelte Thrash-Band, die das Unbekümmerte der Anfänge dieses Stils mit handwerklichem Esprit, Leidenschaft für gesellschaftspolitische Themen und schreiberischem Talent zu etwas wenn auch nicht absolut Eigenständigen, so doch absolut Charakterstarkem vereint. Mehr kann man in diesem Bereich nicht erwarten, und selbst veritable Größen von einst werden dem mittlweile nicht mehr gerecht.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2496x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Moshproofed
  • Doomsday
  • Wake Up To War
  • Overcome The Blackness
  • Read Between The Lies
  • Into Oblivion
  • Decadence Remains
  • Paint The White Flag Black
  • Drown The Truth
  • Weaponized

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
hendrik
gepostet am: 25.03.2018

Boah Andreas, du bist echt immer gnädig mit diesem ganzen Grabbeltisch-Thrash...
Hab auch grad wieder sowas zu besprechen. Die Balance zu halten zwischen dem Respekt vor Hingabe und Aufwand, die immerhin in jeder Platte stecken und dem benennen des kreativen Ödlands, in dem sowas stattfindet, ist manchmal echt anstrengend...
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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